
🎧 Hörst du lieber zu?
Wenn du magst, findest du diesen Beitrag als Podcast-Folge – mit einer energetischen Übung, um ganz im Hier und Jetzt anzukommen.
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Es gibt diese Momente im Leben, in denen sich alles mit einem einzigen Satz verändert. Ein Satz, der einem den Boden unter den Füßen wegzieht. Ein Satz, nach dem man nicht mehr dieselbe ist. Ich erinnere mich an einige solcher Sätze in meinem Leben. Sätze wie:
„Dein Papa ist gestorben.“
„Es tut mir leid, aber ich empfinde nicht das Gleiche.“
„Ich habe dich betrogen.“
„Wir müssen dich leider kündigen.“
Vielleicht kennst du solche Momente auch? Momente, in denen plötzlich alles stillsteht. Man hört zwar Worte, aber sie dringen nicht wirklich durch. Der Körper schaltet in einen seltsamen Zustand, als wäre man für einen Moment nur ein Beobachter.
Wenn du nicht mehr weißt, was du sagen sollst
In solchen Momenten wusste ich oft nicht, wie ich reagieren sollte. Ich hörte die Worte, wiederholte sie im Kopf, fragte mich: Hab ich das richtig verstanden? Ich fühlte, wie mein Körper reagierte – Schauer, Kloß im Hals, Tränen. Und gleichzeitig diese Starre.
Keine Antwort. Kein klarer Gedanke. Nur der Wunsch, raus hier.
Heute möchte ich in solchen Momenten raus in die Natur, raus an die frische Luft. Im besten Fall Barfuß in die Wiese, den Duft der Erde nach dem Regen einatmen. Ohne Worte.
Funktionieren statt fühlen
Was danach kommt, ist oft Leere. Man funktioniert. Tut, was zu tun ist. Aber innen ist es wie taub. Gefühle sind wie durch Watte – nicht greifbar, nicht zu fassen.
Und irgendwann fragt man sich:
- Was ist da eigentlich passiert?
- Wie konnte das geschehen?
- Warum habe ich es nicht kommen sehen? Als hätte man es beeinflussen oder planen können...
Und gleichzeitig:
- Ich habe keine Energie, da durchzugehen.
- Keine Lust auf diesen Schmerz.
- Ich will einfach nur, dass es aufhört.
Der erste Schritt - Kreativität
Da mir Kreativität schon immer geholfen hat kam auch hier mein Impuls etwas zu malen, dem Ausdruck zu geben für das ich keine Worte habe. Ich nahm ein weißes Blatt Papier. Ein paar Stifte, wollte malen aber es klappte nicht. Also schloss ich die Augen und begann blind zu malen. Linien, Kringel, wildes Kritzeln. Tränen kamen...es fühlte sich gut an, auch die Wut über das was mir passiert ist durfte Raum finden. Etwas in mir begann sich zu bewegen.
Ich betrachtete mein fertiges Bild. Chaos, ein großes Krixikraxi, viele Linien, Überschneidungen und erinnert mich an "einschneiden" . Mir wurde bewusst "es war einschneidend was ich erlebte".
Die Kraft des Hinschauens
Mit geschlossenen Augen begann ich, in meinen Körper zu spüren. Wie ein Scanner wanderte ich durch mich hindurch um dem "Einschnitten" auf die Spur zu kommen. Ich fand innere frische Einschnitte, viele Wunden. Und plötzlich spürte ich den Wunsch, mich um sie zu kümmern. Ich stellte mir vor, wie ich jede Wunde mit Achtsamkeit versorgte: Ich reinigte sie, stellte mir vor wie ich heilende Salbe auftrage, alle Wunden mit einem Pflaster versorge. Da waren nun Tränen der Tröstung, der liebevollen Zuwendung durch mich, endlich stellte sich Entspannung ein.
Kreativer Ausdruck als Kraftquelle
Das Geschehene war nicht plötzlich weg – aber ich fühlte mich gehalten. Gesehen. Versorgt. Geborgen. Getröstet. Ich hatte begonnen, mich selbst zu spüren. Mir Raum zu gegeben. Ich habe verstanden, was diese Erfahrung mit mir gemacht hatte. In diesem Moment wurde mir klar:
Kreativer Ausdruck kann ein Anfang sein - sich selbst wider näher zu sein.
Möchtest du deinen eigenen Anfang spüren?
Vielleicht stehst du gerade selbst an einem Punkt, wo dir die Worte fehlen?
Vielleicht spürst du, dass da etwas in dir gesehen werden will?
Ich begleite dich gern auf diesem Weg.
Mein inneres Bild zu dieser Geschichte
Entstanden ist zuerst das Dunkle – in kräftigem Violett und Türkis - scharfe und kräftige Kanten und richtig "einschneidend", wie oben im Beitrag beschrieben.
Erst einige Tage später habe ich weiter gemalt und es durften helle Farben dazukommen: Gelb, Rosa, zarte Formen und damit neue Impulse: Für mich wirkt das Gelbe wie
ein Schiff oder eine Schale - "nicht alles auf die Waagschale legen?" und eigentlich scheint da rechts oben bereits die Sonne - "alles ist Gut?". Fragen tauchen auf: Was nehme ich da auf meinem
Schiff mit? Wäre es nicht Zeit das abzuladen?
Vielleicht spürst du beim Betrachten auch etwas, das in dir mitschwingt?
Lass mir gerne deine Eindrücke im Kommentarfeld hier!

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